«Rund um Uzwil» im Dauerregen Michi Albasini liess nichts anbrennen |
Dank der Verschiebung in den August und einem Covid-19-Schutzkonzept konnte der RMV Uzwil sein nationales Strassenrennen «Rund um Uzwil» doch noch durchführen. Der Mut und der Durchhaltewillen der Organisatoren wurde von Petrus schlecht belohnt. Intensiver Dauerregen und kühle Temperaturen erschwerten das Rennen. Mit dem Thurgauer Profi Michi Albasini gewann der haushohe Favorit das Hauptrennen.
Albasini dominiert das Hauptrennen
Der acht Kilometer lange Rundkurs mit 128 Höhenmetern war ganz nach dem Geschmack von Michi Albasini. In seinem möglicherweise letzten Einsatz in der Schweiz ging er keine Risiken ein und initiierte schon in der ersten Rennstunde eine sechs Mann starke Spitzengruppe. In den letzten Runden liess er einen Begleiter nach dem anderen stehen und erreichte das Ziel nach 112 Kilometern als umjubelter Solosieger vor dem Aargauer Matthias Reutimann und dem Waadtländer Antoine Aebi. Der bald 40-jährige World-Tour-Profi aus Lanterswil TG, mittlerweile sesshaft in Gais, zeigte vor den Augen seiner Frau Corinne und den drei Söhnen Gioele, Gianin und Leandro eine mustergültige Berufsauffassung und eine gute Form. Man kann gespannt sein auf seine allerletzten Renneinsätze in den belgischen Klassikern, welche Corona-bedingt im Herbst statt wie üblich im Frühjahr ausgetragen werden.
Viele Teilnehmer trotz Dauerregen
Für viele Nachwuchsfahrer war «Rund um Uzwil» das erste Saisonrennen auf nationaler Stufe. So gab es trotz des miserablen Wetters wenig Abmeldungen und grosse Felder. Einzig bei den „Fun“-Fahrern ohne Lizenz blieb die Hälfte der Angemeldeten zu Hause in der warmen Stube. Insgesamt war es ein toller Renntag, der eindrücklich zeigte, dass Strassenrennsport eine Disziplin für starke Charaktere war, ist und bleibt.
Mustergültige Streckensicherung
Mit einem neuen Umfahrungskonzept, einem professionellen privaten Sicherheitsdienst und über 50 freiwilligen Helfern konnte die Strecke verkehrsfrei gehalten werden. Auf den regennassen Strassen ereigneten sich einige Stürze durch Wegrutschen, die aber alle glimpflich für die Beteiligten ausgingen. Insgesamt zeigte sich der Veranstalter RMV Uzwil mit Präsident Peter Lienhard sehr erfreut darüber, dass der Anlass trotz Termin-Verschiebung, Covid-19-Massnahmen und schlechten Wetters ohne nennenswerte Probleme durchgeführt werden konnte.
Ranglistenauszug
Kat. Elite/Amateure Herren: 1. Michi Albasini (Gais), 112 km in 2h56’18”. 2. Matthias Reutimann (Rupperswil AG), 38” zur. 3. Antoine Aebi (Suchy VD), 1’42” zur. 84 gestartet, 39 klassiert
Kat. Elite/Amateure Frauen: 1. Helena Bieber (Braunschweig D), 64 km in 1h54’02”. 2. Sandra Weiss (Aarau), 1’24” zur. 3. Nicole Hanselmann (Fehraltorf), 2’ zur. Ferner: 7. Claudia Kuratli (Henau). 12 gestartet, 9 klassiert.
Kat. U19 Herren: 1. Arnaud Tendon, 64 km in 1h42’33”. Ferner: 6. Pascal Tappeiner (Züberwangen, RMV Uzwil), 14. Cyril Gätzi (Flawil, RMV Uzwil). 29 gestartet, 27 klassiert.
Kat. U19 Frauen: 1. Fiona Zimmermann (Walchwil ZG), 48 km in 1h28’45”. 9 gestartet und klassiert.
Kat. U17 Herren: 1. Jan Christen (Klingnau AG), 48 km in 1h15’22”. 34 gestartet, 32 klassiert.
Kat. U15: 1. Nicolas Halter (Herisau, RMC Gossau), 24 km in 41’42”. Ferner 8. Cédric Eilinger (Züberwangen, RMV Uzwil). 13. Aline Epp (Bristen UR). 26. Felix Steiner (Oberwangen). 38 gestartet und klassiert
Kat. U13: 1. Noé Forlin (Sargans), 16 km in 30’27”. Ferner 17. Joline Hunziker (Jonschwil, RMC Gossau). 20 gestartet, 18 klassiert.
Kat. U11: 1. Nils Graf (Ottenbach), 8 km in 16’43”. 11 gestartet und klassiert.
Kat. Fun For All: 1. Daniel Widmer (Mühlrüti), 40 km in 1h05’26”. 2. Tobias Bachmann (Winterthur), 4” zur. 3. Tyler Haab (Meilen), 1’15” zur. Ferner: 8. Mike Messmer (Oberstetten SG). 9. Tobias Hollenstein (Gähwil, RC Kirchberg). 10. Noel Thoma (Jonschwil). 12. Sandro Gehrig (Lenggenwil). 20. Metin Kavak (Jonschwil, RMC Gossau). 21. Peter Kuhn (Oberuzwil, RMV Uzwil). 23. Joseph Desta (Lommis, RMV Uzwil). 30 gestartet, 26 klassiert
Total 249 Teilnehmer.

1 Auch alle Nachwuchskategorien erhielten bei Rund um Uzwil eine Startgelegenheit (Foto Kuhn)

2 Die nasse Strecke erforderte erhöhte Aufmerksamkeit und Steuerkünste (Foto Kuhn)

3 Die steile Morgenstrasse war auch dieses Jahr Startrampe für viele Attacken (Foto Emilie Lienhard)

4 Michi Albasini (vorne) ist im Peloton bekannt als Regenspezialist (Foto Emilie Lienhard)

5 Michi Albasini strahlt vom Siegerpodest, flankiert von Matthias Reutimann (li) und Antoine Aebi (Foto Emilie Lienhard)

6 Michi Albasini konnte sich nach 1994, 96 und 98 zum vierten Mal ins Siegerbuch in Uzwil eintragen (Foto Emilie Lienhard)